Mittwoch, 29. August 2012

Sie badet, Stiffler ... sie badet ...

Inhalt:

Kriminalhauptkommissar Eric Stiffler erhält einen erschütternden  Anruf. Ein Mann mit einer wässrigen Stimme droht ihm mit dem Tod einer ihm bekannten Frau. Wenig später findet er die Prostituierte Annabell ertränkt am Rande eines Sees. Der Mörder hat auf den Bauch der Frau eine eindeutige Notiz für Stiffler hinterlassen. Dem Kriminalhauptkommissar bleibt nicht mehr viel Zeit, um den "Wassermann" zu finden, denn er weiß nur zu gut, zu welchen Taten sein Gegenspieler in der Lage ist...

Manuela Sperling beginnt ihren ersten Arbeitstag im Dezernat Mord und es scheint als sei dieser erste Tag der schlimmste ihres Lebens. Irgendwie geht alles schief und ihr neuer Chef Eric Stiffler scheint besonders mit ihr ein Problem zu haben. Außerdem wird sie an ihrem ersten Tag gleich in einen Mordfall verwickelt. Das bizarre an dem Mordfall ist, dass das Wasser aus der Lunge der Toten nicht aus dem Fluss stammt, an dem die Frau gefunden wurde. Zusätzlich scheint der Mörder einen besonderen Hass auf ihren neuen Chef zu haben. Manuela Sperling spürt, dass Stiffler ihr etwas verschweigt und beginnt genauer zu ermitteln. Nach einigen Recherchen ist Manuela klar, dass ihr Chef mehr zu wissen scheint, als er zugibt...

Die ehemalige Prostituierte Lavinia Wolff wird verfolgt. Der Mann, vor dem sie sich seit 3 Jahren versteckt, lauert ihr immer wieder auf. Als Lavinia auf der Flucht vor ihrem Verfolger in ein Taxi steigt, lernt sie den Taxifahrer Frank Engler kennen. Sie spürt genau, dass der Taxifahrer starke Gefühle für sie hegt. Jedoch will Lavinia sich nicht auf einen Menschen einlassen, denn sie weiß genau, dass sie dann berichten muss was vor 3 Jahren geschah...

Frank Englers Leben ändert sich Schlag auf Schlag, als sich eine attraktive junge Frau in sein Taxi setzt. Engler spürt sofort das mit ihr etwas nicht stimmt, da sie sehr nervös zu sein scheint. Die Frau, welche sich als Lavinia Wolff vorstellt, erzählt ihm, dass sie verfolgt wird und er sie so schnell wie möglich nach Hause bringen soll. Frank ist sofort fasziniert von ihr. Allerdings weiß der Taxifahrer, dass er sich ihr öffnen muss, wenn er sie näher kennenlernen möchte und dass heißt, dass er ihr auch über seine Krankheit berichten musst...

Meine Meinung:

"Wassermanns Zorn" ist der erste Thriller den ich von Andreas Winkelmann gelesen habe. Gerade deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch, weil mir schon häufiger angeraten wurde ein Werk von diesem Autor zu lesen. Ich muss sagen, dass es sich mehr als bezahlt gemacht hat. Die Geschichte ist sehr originell, da der Autor das Element Wasser geschickt in die Handlung einfließen lässt. Immer wieder wird dieses Element zum Mittelpunkt der Geschichte gemacht und je weiter die Ermittlungen vorangehen, desto mehr wird einem das Wort Wasser förmlich eingebrannt. Andreas Winkelmann schafft es den Spannungsbogen die ganze Geschichte aufrecht zu erhalten, bis sich die Fäden am Ende in einem spannenden Finale verknüpfen. Die Kapitel sind kurz gehalten und man kann ab und zu eins zwischendurch lesen. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung wirkt zu keinem Zeitpunkt gestreckt und langatmig. Winkelmann schreibt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und jeder Charakter wird eingehend beleuchtet. Gerade die Vergangenheit des Wassermanns fand ich besonders spannend. Durch die verschiedenden Perspektiven wird die Geschichte aufgelockert und man erfährt vieles über jede einzelne Person. Winkelmann schafft es jedem Charakter genug  Spielraum zum Entfalten zu geben, so dass keine Figur fehl am Platz wirkt.

Fazit:

Ein packender Thriller, der mich davon überzeugt hat ein weiteres Buch von Andreas Winkelmann in die Hand zu nehmen. Die nächsten Male werde ich wohl ein mulmiges Gefühl haben, wenn ich an einem See bin, dessen Boden ich nicht erkennen kann...

Wertung: 

5 von 5 Punkten  

http://www.rowohlt.de/buch/Andreas_Winkelmann_Wassermanns_Zorn.2997991.html

Freitag, 24. August 2012

Traumwelten

"Phantasie ist nicht Ausflucht. Denn sich etwas vorstellen, heißt, eine Welt bauen, eine Welt erschaffen."
- Eugène Ionesco


"Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken."
- Hermann Hesse


"All Hail The Crimson King" 

Montag, 13. August 2012

Blutgeld

Inhalt:

Ben Richards' Leben scheint aussichtslos. Seine Tochter Cathy leidet an einer schlimmen Lungenentzündung und das Geld für die Medizin können er und seine Frau Sheila nicht aufbringen. Damit wenigstens etwas Geld zum Leben bleibt, muss Sheila sich prostituieren lassen. Viele Menschen in Co-Op City leben an der Armutsgrenze und einigen bleibt nichts mehr, als der Dreck in den Gassen. Im Jahre 2025 regiert die Fernsehgesellschaft und treibt ihre Spielchen mit den Menschen. In den Spielen werden die ausgewählten Kandidaten in Reality-Shows zur Schau gestellt, in dem sie sich makaberen Aufgaben stellen müssen. Diejenigen, die am meisten aushalten, werden mit Geld für ihre Familien belohnt. Die meisten sterben bei dem Versuch, diese Spiele zu überstehen. Für Ben Richards bleibt kein anderer Ausweg. Um seiner Familie eine sichere Zukunft garantieren zu können, nimmt er an der Reality-Show "Menschenjagd" teil. Die Regeln sind ganz einfach: Er bekommt für jede Stunde, die er in Freiheit lebt, hundert Dollar. Das Problem ist, dass ihm nach einem kleinen Vorsprung professionelle Menschenjäger verfolgen dürfen. Sogar die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, den sogenannten "Running Man" zu jagen und sogar zu töten. Bald ist das ganze Land hinter Ben Richards her und für ihn ist kein Ort auf der Welt mehr sicher...

Meine Meinung:

Stephen King schrieb bereits 1982 unter dem Pseudonym Richard Bachman den Roman "Menschenjagd" und trotzdem ist das Thema immer noch aktuell. Als ich angefangen habe, musste ich unweigerlich an Suzanne Collins' Romanreihe "Die Tribute Von Panem" denken. Auch bei "Menschenjagd" wird dieses Thema aufgegriffen und Bachman alias King bringt dieses meisterhaft zum Ausdruck. Bachman schreibt ziemlich kritisch, so dass ich während des Lesens eine starke Wut im Bauch bekommen habe. Die Fernsehgesellschaft ist ein Monster, welches die Menschen unterdrückt und sich von deren Leid ernährt. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, so dass ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen habe. Die 250 Seiten ließen sich sehr schnell und flüssig lesen. Bachman schafft es in jedem Kapitel noch mehr Spannung zu erzeugen, bis die Geschichte mit einem fulminanten Finale endet. Der Autor erschafft schnell eine düstere Atmosphäre und ich habe mich sofort in der Handlung verloren. Bachmans bzw. Kings Talent für eine glaubhafte Entwicklung der Charaktere ist nach wie vor beeindruckend und ich konnte mich in jede Person hineinversetzen und habe jede Handlung gespannt mitverfolgt.

Fazit: 

Ein spannende Jagd durch ganz Amerika, die mich wieder einmal mit einem offenen Mund zurückgelassen hat.

Wertung:

5 von 5 Punkten

http://www.amazon.de/Menschenjagd-Roman-Stephen-King/dp/345343580X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1344898147&sr=8-1

Sonntag, 12. August 2012

XXIII

Inhalt: 

Kate Burkholder, Polizeichefin des kleinen Dorfes Painters Mill, Ohio, traut ihren Augen kaum, als sie den Tatort betritt. Auf dem schneebedeckten Feld liegt eine Frau, der die Kehle aufgeschlitzt wurde. Als die Leiche umgedreht wird, entdeckt das Team, dass der Mörder die römische Zahl "XXIII" in den Bauch der Toten geritzt hat. Kate Burkholder ist fassunglos. Kann es sein, dass der Schlächter, der in den 90er Jahren Frauen auf dieselbe Weise umgebracht hat, wieder zurück ist? Wieso sollte der Mörder 16 Jahre warten, um dann wieder im gleichen Ort anfangen zu morden? Oder ist hier ein Nachahmungstäter am Werk? Weitere Morde folgen und bald befindet sich die Polizeichefin in einer misslichen Lage. Wenn sie den Mörder schnappen will, muss sie ein dunkles Geheimnis ans Licht bringen. Ein Geheimnis, welches bis in ihre amische Vergangenheit reicht. Der Tag an dem Kate ihre Kindheit verlor...

Meine Meinung:

"Die Zahlen der Toten" ist Linda Castillos erster Roman. Die Autorin beschreibt auf der einen Seite die polizeilichen Ermittlungen rund um Kate Burkholders Team und auf der anderen Seite gibt Castillo einen kleinen Einblick in das Privatleben der Polizeichefin und zeigt uns etwas über die Welt der Amischen, mit denen die Polizeichefin nach wie vor unweigerlich verbunden ist. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und das Buch lässt sich leicht lesen. Die Polizeiarbeit ist interessant, aber manchen Vorgehensweisen der Ermittler fand ich doch etwas übertrieben. Der Einblick in die Welt der Amischen hat mich neugierig gemacht und ist neben den Ermittlungen eine nette Abwechslung. Das Misstrauen der Amischen gegenüber den "Engländern" wird anschaulich beschrieben und man spürt die Spannungen zwischen beiden Parteien. Der Spannungsbogen kann das ganze Buch über gehalten werden und man ist sehr schnell im Geschehen drin. Die Auflösung hat mich wirklich überrascht, weil Castillo es geschafft hat mich lange im Dunkeln tappen zu lassen. Die Charaktere sind unterschiedlich gestaltet, ähneln sich aber an manchen Stellen zu sehr und wirken etwas blass. Ich bin mir aber sicher, dass Castillo die Personen in den Folgebänden noch mehr vertiefen kann.

Fazit: 

Ein gutes Erstlingswerk, welches eine solide Basis für weitere Bände bilden kann. Ich bin gespannt auf die nächsten Bücher und freue mich auf neue Fälle mit Polizeichefin Kate Burkholder.

Wertung:

3 von 5 Punkten

http://www.fischerverlage.de/buch/die_zahlen_der_toten/9783596184408

Mittwoch, 1. August 2012

Zeit ist ein Gesicht auf dem Wasser

Das war es jetzt also. Die vier Jahre in der Stadtbibliothek in Ilmenau waren wirklich schön und ich kann immer noch nicht glauben, dass es das nun gewesen ist. Als ich am 1. September 2008 meine Ausbildung als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste begann, war ich zunächst erst einmal etwas skeptisch: 6 Frauen und ich als einziger Mann, ob das gut gehen kann. Doch es ging gut und ich möchte diese vier Jahre auf keine Fall missen. Wenn ich an die Zeit in meiner Berufsschule in Sondershausen denke, muss ich schon wieder innerlich grinsen. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und eine Menge Erfahrungen gemacht. Was wir für schöne Abende hatten und wie wir in dieser Zeit aneinander geschweißt sind, war einfach unglaublich. Ich denke gerne daran zurück und freue mich jedes Mal, wenn ich mit der ein oder anderen Person wieder Kontakt habe. Die Zeit in Sondershausen war schön, doch habe ich mich immer wieder aus Neue gefreut, wenn ich zu meinen sechs "Muttis" zurückgekehrt bin. Im Laufe der Jahre habe ich mich inmitten dieser Bücher immer willkommener gefühlt. Ich habe gemerkt, dass sich auch meine Kolleginnen gefreut haben, wenn ich wieder da war. Das bedeutet mir sehr viel und an dieser Stelle möchte ich euch einfach nochmal von Herzen danken. Danke für die wunderschöne Zeit, die ich bei euch hatte. Danke dafür, dass ihr auch für mich da gewesen seit, wenn es mir mal nicht so gut ging. Danke für die Bauchkrämpfe, die ich mindestens einmal pro Woche hatte, weil ich mich vor Lachen einfach nicht mehr auf dem Stuhl halten konnte. Danke für das Vertrauen, was ihr mir entgegengebracht habt. Danke für jeden noch so kleinen Moment, den ich mit euch teilen durfte, Danke einfach für alles, was ich diese vier Jahre mit euch erleben durfte. Die gestrige Abschlussfeier war wirklich schön und ich habe mich über jedes einzelne Geschenk gefreut. Für alle, die nicht wissen, was mir meine "Muttis" geschenkt haben, werde ich das nochmal auflisten: Ich habe eine Zuckertüte, drei Studentenkochbücher (jetzt kann es so richtig losgehen), einen Kopf zum Gießen (falls ich meinen verlieren sollte, was gar nicht so unwahrscheinlich ist :-D), eine Tabaktasche mit Zubehör, einen Amazongutschein im Wert von 25 €, eine DVD "The Rocky Horror Picture Show" (über dem Titel steht: "Pits Jahre in der Stadtbibliothek" xD), und ein tolles Lesezeichen (mit einem Foto des ganzen Teams) bekommen. Ich denke der Abend war nochmal ein würdiger Abschluss der vier Jahre. Bald beginnt mein Studium und ich werde der ganzen Sache mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegenblicken. Auf der einen Seite freue ich mich sehr auf meine Studienzeit, die bestimmt einzigartige Momente und tolle neue Erfahrungen mit sich bringt, aber auf der anderen Seite ist es traurig zu wissen nie mehr am Morgen die Bibliothek zu betreten und meine Kolleginnen zu sehen. Ich werde euch auf alle Fälle weiterhin besuchen kommen und euch über alles auf dem Laufenden halten. Ich hoffe ihr vergesst mich nicht, denn ich werde es auf keinen Fall tun!



Hier nochmal ein Lied, bei dem ich immer wieder an diese wunderschöne Zeit zurückdenke.