Dienstag, 11. September 2012

Eine neue Reise

Jetzt ist es nun 2 Wochen her, dass ich hier meine letzte Rezension verfasst habe. Es tut mir leid, dass ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen bin weitere Buchbesprechungen zu schreiben, aber ich befinde mich zurzeit im Umzugsstress. Wenn alles vorbei ist, werde ich mich wieder eifrig ans Lesen und Schreiben machen, aber das kann noch 2 Wochen dauern. Damit ihr nicht gänzlich im Unklaren über mich und mein Leben bleibt, werde ich mal ein paar Zeilen über meine derzeitige Situation schreiben.

Irgendwie ist jetzt alles anders und ich weiß nicht, ob ich das in diesem einen Monat schon alles realisieren kann. Ich habe gerade alles ausgemistet und vor mir liegen drei Haufen. So merkwürdig es auch auch klingen mag, aber ich habe das Gefühl, dass diese drei Haufen ein Stück meines bisherigen Lebens widerspiegeln.

Der erste Haufen beinhaltet Briefe, Zeugnisse, Zeitschriften, Bücher, Filme, Klamotten, Poster, Konzertkarten, Videospiele, Bilder und Ordner. All diese Erinnerungen, die sich im Laufe meines Lebens angesammelt haben und die ich nicht missen möchte. Dinge, die mich ausmachen, prägten und mich an Vergangenes zurückdenken lassen. Dinge, die ich mir betrachte und mich Monate und Jahre zurückversetzen. Es reicht schon allein den Geruch mancher Sachen in der Nase zu haben, um wieder dort zu sein. Die Atmosphäre zu spüren und die Menschen zu sehen, die mich dort begleitet haben. Die Bilder, welche Ereignisse, Menschen, Situationen einfangen. Meine tolle Filmsammlung, die sich hoffentlich noch vermehren wird. Und last but not least meine Büchersammlung. Meine Bücher sind neben meiner Filmsammlung mein heiligster Besitz. All diese Werke werden mich (hoffentlich) noch mein ganzes Leben begleiten.

Dann gibt es noch den zweiten Haufen. Er ist randvoll mit alten Schulheftern, Grußkarten, Glückwünschen und Einladungen. Das wiederum sind Sachen, die ich einfach nicht wegwerfen möchte, weil auch diese Sachen mich daran erinnern, was einmal war. Auf der anderen Seite kann ich diesen riesigen Berg auch nicht mitnehmen, weil ich einfach nicht genug Platz habe um alles zu verstauen. Deswegen wird erstmal alles zwischengelagert, um vielleicht irgendwann mal genug Platz zu haben, um auch diese Dinge mitzunehmen. Ich freue mich jetzt schon, wenn ich später einmal durch alte Schulhefter blättere und die Randnotizen entdecke, die mich durch die ein oder andere langweilige Schulstunde brachten oder beim Stöbern Grußkarten und Glückwünsche von meiner Familie und Freunden entdecke.

Der dritte Haufen ist gerade fein säuberlich in einem Müllsack verpackt. Obwohl diese Dinge mir nie etwas bedeutet haben, ist es trotzdem irgendwie merkwürdig alles einfach in einen Müllsack zu packen und wegzuwerfen. Es ist wie, als würde man etwas von sich selbst wegwerfen, obwohl es eigentlich Nichtigkeiten sind.

Bald ist alles in Umzugskartons verpackt und ich mache mich auf eine Reise, bei der ich noch nicht weiß, wie sie enden wird. Ich freue mich sehr auf meine Wohnung, meine Mitbewohnerin, das Studium, die neuen Menschen, die Erfahrungen und die Stadt. Wenn ich mir vorstelle bald in einer anderen Stadt zu wohnen, ist es so, als würde ich ein neues Leben beginnen. Natürlich entspricht das nicht ganz der Wahrheit, weil ich immer wieder in meine Heimatstadt zu meiner Familie und meinen Freunden zurückkehre, aber es wird alles nie mehr so sein wie vorher. Wenn ich von zu Hause ausziehe, komme ich nie wieder zurück. Dieser Gedanke beschäftigt mich schon eine ganze Weile, aber inzwischen habe ich mich damit abgefunden und bin mehr als bereit den nächsten Schritt zu wagen und eine neue Tür zu öffnen...


"Dann geh', es gibt andere Welten als diese!"
Jake Chambers