Dienstag, 24. Januar 2012

Einblick in die Psyche eines Dorfes

Inhalt:

Im kleinen italienischen Dorf Borgo San Guida hat sich etwas schreckliches zugetragen. Als Pfarrer Don Ermete am Morgen den Schauplatz betritt, ahnt er nicht das dieser Tag das Leben aller Dorfbewohner für immer verändert. Elf Menschen sind an unterschiedlichen Toden gestorben. Die Todesursachen passen alle überhaupt nicht zusammen. Ein Opfer wurde sogar von einem Hai gebissen, der schon seit über 200 ausgestorben sein soll. Während die ganze Welt nach einer Lösung für dieses Blutbad sucht, haben die Bewohner mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen. Der Zusammenhalt des Dorfes scheint von dem einen auf den anderen Tag vollkommen zerstört zu sein. Der Pfarrer des Dorfes hat alle Hände voll zu tun, um seiner Herde wieder zur Normalität zu verhelfen.

Die junge Ärztin Dr. Giovanna Gassion versteht die Welt nicht mehr. Nicht nur dass eine 15 Jahre alte Narbe wieder aufgegangen ist, auch ihrem einstigen Geliebten kann sie sich nicht entziehen. Hinzu kommt, dass ein Pfarrer aus einem kleinen Bergdorf ihre Hilfe benötigt. Während sie zusammen mit dem Pfarrer des Dorfes versucht der Gemeinde zu helfen,
muss sich auch Giovanna mit sich selber auseinandersetzen.

Meine Meinung:

Ein ganz schönes Stück Arbeit. Das war das Erste was mir einfiel nachdem ich die letzte Seite gelesen habe. Der Autor schwimmt hier in unbekannte Gewässern und versucht zu beschreiben, wie es in einem Menschen aussieht, der versucht so ein schreckliches Ereigniss zu verarbeiten. In dieser Geschichte wird nicht nach den typischen Verhaltensmustern gesucht, sondern die Psyche des Einzelnen untersucht. Die Handlung ist in dieser Geschichte nebensächlich. Vielmehr werden die beiden Hauptprotagonisten näher beleuchtet. Die Geschichte wird immer abwechselnd von der jungen Ärztin und dem Pfarrer erzählt. Hierbei bemächtigt sich der Autor interessanter Methoden, seinem Leser an der Geschichte teihaben zu lassen. Manchmal werden Telefongespräche in einem Kapitel geschildert und dann wiederrum werden lange innere Monologe beschrieben. Hier ist der Autor meiner Meinung nach ein wenig zu sehr abgeschweift. Auch wenn die inneren Monologe interessant sind, ziehen diese sich oft über mehrere Seiten. Was der Autor versucht über mehrere Seiten zu erklären, hätte auch manchmal nicht so auschweifend erzählt werden müssen. Nach den ersten 100 Seiten habe ich dann beschlossen die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ich glaube das ist bei diesem Buch auch notwendig. Man muss sich wirklich vorher darauf einstellen das dies kein typischer Krimi ist, welcher dem Leser am Ende eine Antwort zu jeder Frage bereithält.

Fazit:

Eine gesunde Mischung aus Krimi und Psychoanalyse wäre mir persönlich lieber gewesen, trotzdem bin ich froh dieses Buch gelesen zu haben. Wirklich ungewöhnlich...

Wertung:

2 von 5 Pukten

http://www.klett-cotta.de/buch/Gegenwartsliteratur/XY/15626

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