
Parallel zu dieser Geschichte wird das Leben von Oskars Großvater erzählt, der nach den Bombenanschlägen von Dresden seine große Liebe Anna verloren hat und seitdem kein Wort mehr spricht. Nach diesem Traumata heiratet er deren Schwester und zieht nach New York, doch die Ehe hält nicht lange, weil er für sie einfach keine Liebe aufbringen kann. Bald darauf verlässt er Amerika und schreibt Briefe an seinen ungeborenen Sohn, die er jedoch nie abschickt...
Meine Meinung:
Jonathan Safran Foer hat mit "Extrem laut und unglaublich nah" ein besonderes Buch geschrieben. Dieser Roman zeigt die Schwere über den Verlust eines geliebten Menschen mit einer starken Eindringlichkeit, dass es mir an vielen Stellen die Sprache verschlug. Die Geschichte ist auf der einen Seite einfach nur sehr traurig, da Oskar mit dem Verlust seines Vaters einfach nur schwer umgehen kann und seine Mutter bei ihm an ihre Grenzen stößt. Doch auf der anderen Seite huschte mir bei Oskars Handlungsweisen mit einigen Personen ein paar Mal ein Lächeln über die Lippen. Foer schafft es die Emotionen und Gefühle der handelnden Personen sehr gut darzustellen. Alle Charaktere wirken glaubwürdig und eindrucksvoll. Oskars Besuche bei den Menschen mit den Nachnamen Black zeigen, dass jeder Mensch sein eigenes Päckchen zu tragen hat und doch ist der Besuch eines kleinen Jungen etwas besonderes in der sonst so tristen Welt. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, doch an manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Foer sich zu sehr in seine Geschichte verwickelt hat. Der Autor verliert an einigen Stellen den roten Faden, was es mir schwer machte der Geschichte kontinuierlich zu folgen. Die Aufmachung des Buches ist etwas besonderes. Angefangen von Bildern, Farben, einzelnen Wörtern bis hin zu leeren Seiten ist dieses Buch sehr schön anzusehen.
Dieses Buch wurde bereits mit Tom Hanks, Thomas Horn und Sandra Bullock verfilmt. Ich habe diesen Film leider noch nicht gesehen, doch bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte filmisch umgesetzt wurde. Sobald ich diesen Film gesehen habe, gibt es hier selbstverständlich einen Nachtrag.
Fazit:
Ein etwas anderer Roman, der mich mit einem flauen Gefühl im Magen zurückgelassen hat. Oskar Schell hat mir gezeigt, wie schwierig etwas sein kann, aber dass es sich trotzdem lohnt weiterzumachen.
Wertung:
4 von 5 Punkten
http://www.fischerverlage.de/buch/extrem_laut_und_unglaublich_nah/9783596169221